Es ist eine spannende Zeit, am Ende vom Studium und am Anfang der Karriere zu stehen. Man könnte sich endlose Sorgen machen,
- ob das Geld reicht,
- ob man sich überschätzt,
- ob man vielleicht lieber einen Bürojob suchen sollte,
- ob man nicht doch noch Schulmusik studieren sollte,
- ob man vielleicht einfach eine Stelle in einer Musikschule suchen sollte, obwohl man keine Lust darauf hat (an dieser Stelle möchte ich meinen Respekt für alle Musikschullehrer ausdrücken, ihr seid wunderbar, ich bin aber nicht für diesen Beruf geschaffen)…
Will mich jemand überhaupt hören? Klar, im geschützten Rahmen der Hochschule für Musik gelte ich als “gut”… aber das reicht da draußen nicht mehr.
Wenn ich eines von der Kapitalanlage gelernt habe, dann folgendes: Wer kein Risiko eingeht, hat kein Potenzial für Erfolg. Und umgekehrt: Je größer das Risiko, desto größer der mögliche Erfolg.Und manchmal fühlt es sich an, als würde ich ohne Fallschirm aus einem Flugzeug springen. Aber mei, es ist doch das Leben! Herrlich! Heute morgen haben mich die Worte eines bestimmten Lieds sehr beeindruckt:
We may bless and we may curse / every twist and every turn / but will we ever know the joy of living?
Wir mögen jede Wendung im Leben feiern oder beweinen, aber was hat das mit Lebensfreude zu tun?
Werden wir Lebensfreude je kennen lernen?
So viele Bücher werden jedes Jahr herausgebracht, die uns versprechen, dass wir Glück endlich finden werden. Aber was wäre, wenn wir das Glück nicht in der Zukunft liegt, sondern jetzt und in jedem Moment möglich ist, völlig unabhängig von unseren Lebensumständen? Das nenne ich tiefe, wahre Freude.
Und an diesem Punkt werden alle meine Sorgen jedes Mal zum Schweigen gebracht, weil ich weiß, dass das Glück in meinem Leben nicht davon abhängt, wie viele Konzerte ich spiele, wie viele Alben ich verkaufe oder was die Kritiker sagen. Und zu genau dieser Einstellung (die nennt man übrigens Freiheit, aber nicht Rebellion) lade ich jeden Menschen ein, der diese Seite besucht.